
Soziale Phobie – Wenn soziale Kontakte zur Herausforderung werden
In meiner Praxis für Psychotherapie begegnet mir vermehrt ein Thema, das für die Betroffenen mit großem Leidensdruck verbunden ist: die soziale Phobie. Diese Form der Angststörung ist weit verbreitet – etwa 7 bis 13 % der Bevölkerung erleben im Laufe ihres Lebens Symptome einer sozialen Angststörung. Dabei wird sie oft lange nicht erkannt, da die Betroffenen gelernt haben, sich mit Vermeidungsstrategien durch den Alltag zu kämpfen.
Was ist eine soziale Phobie?
Soziale Phobien, auch soziale Angststörungen genannt, beschreiben die intensive Angst davor, in sozialen Situationen negativ bewertet, kritisiert oder bloßgestellt zu werden. Die Furcht bezieht sich nicht nur auf große Auftritte wie Vorträge oder Vorstellungsgespräche – schon alltägliche Situationen wie Smalltalk, ein Telefonat oder ein Einkaufsgespräch können starke Angstreaktionen auslösen.
Typische Symptome sind:
- Herzrasen, Zittern, Schwitzen
- Erröten oder eine zittrige Stimme
- Angst, sich zu blamieren oder unangemessen zu verhalten
- Grübelzwang vor oder nach sozialen Situationen
- Vermeidung sozialer Kontakte, was oft in Isolation münden kann
Wie entsteht die soziale Phobie?
Die Ursachen sind, wie so oft, vielfältig: Genetische Faktoren, negative Erfahrungen in der Kindheit (z.B. Mobbing oder überkritische Bezugspersonen) aber auch Persönlichkeitsmerkmale wie Schüchternheit oder ein geringes Selbstwertgefühl spielen oft eine Rolle. Belastende Lebensereignisse wie beispielsweise die Pandemie können eine soziale Phobie auslösen oder verstärken.
Was hilft bei sozialer Phobie?
Die gute Nachricht: Soziale Phobien sind gut behandelbar. In meiner Praxis verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz, der individuell auf die Bedürfnisse meiner Klienten abgestimmt ist. Dazu gehören unter anderem:
- Psychotherapeutische Gespräche: Verständnis für die eigenen Ängste entwickeln und negative Glaubenssätze erkennen.
- Verhaltenstherapeutische Techniken: Schrittweise Konfrontation mit angstauslösenden Situationen, um neue positive Erfahrungen zu machen.
- Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren: Methoden wie Atemübungen oder Meditation helfen, körperliche Angstsymptome besser zu regulieren.
- Stärkung des Selbstwertgefühls: Aufbau von Selbstvertrauen durch gezielte Übungen und Reflexion.
In schweren Fällen kann auch eine begleitende medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Dies erfolgt jedoch ausschließlich unter ärztlicher Kontrolle.
Mein Anliegen: Mut zur Veränderung
Die Soziale Phobie schränkt die Lebensqualität erheblich ein, doch sie ist kein unabänderliches Schicksal. Jeder kleine Schritt aus der Angst ist ein großer Erfolg. In meiner Praxis begleite ich meine Klienten einfühlsam auf dem Weg zu mehr Selbstsicherheit, Lebensfreude und sozialer Freiheit.
Wenn soziale Ängste ihr Leben bestimmen biete ich ihnen einen gemeinsamen Weg, ihre Ängste zu verstehen und Schritt für Schritt zu überwinden.
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